Auch in unseren Veröffentlichungen ist die Verwendung des Zunderschwamms im Altertum bis in das Heute beschrieben. Unsere Zunderschwammausstellung vom 5. November 2015 im Innovationspark Wuhlheide war dazu eine sehr bedeutsame Dokumentation.
Sehr interessant und wissenswert hat Herr Schaub die Problematik aufgegriffen und in seinem Buch „ Zunderschwamm und mehr!“ unter anderem die Herstellung eines alkoholischen Extrakts dargestellt. Auch der gegebene Hinweis ist interessant, dass in den Feldlazaretten während des 1. Weltkrieges der Wundschwamm sehr gefragt war und zur Anwendung kam.
Besucht man aber das Brandenburgische Apothekermuseum in Cottbus, Altmarkt 24, bekommt man den tiefen Einblick, wie vor Jahrhunderten defakto bis in das Heute der Zunderschwamm präsent war und ist. Es ist die 700jährige Geschichte, die beindruckt.
Es sind nicht nur die alten Rezeptbücher und die „Pharmazeutischen Jahrbücher“ bis in das Jahr 1978, die beispielsweise auch den Zunderschwamm in der Volksheilkunde dem Besucher nahe bringen, sondern auch die Herstellungsverfahren, wie man aus Kräutern und Pilzen, Heilung gewährleisten konnte.
So war und ist es auch beispielsweise das Fomitin, das als Fluidextrakt bis in die 2. Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts empfohlen wird.
Wie der Fomes fomentarius von den damaligen Apothekern in den letzten 2-300 Jahren zu Pulver zermahlen und angewendet wurde, wird gesondert veröffentlicht.
Heute werden in dieser Löwenapotheke aus über 250 verschiedenen Kräutern, Blüten und Früchten Tees und andere Erzeugnisse direkt aus der verarbeiteten Natur als die lebende Volksheilkunde angeboten.
Die Löwenapotheke als Museum einerseits – erlebbare Volksheilkunde andererseits.
Beeindruckend auch deshalb, weil unter den unterschiedlichen Gefäßen im Verkaufsraum sich auch der Zunderschwamm befindet; der Pilz Zunderschwamm selbst, wie auch Wundlappen.
Wie sich der Zunderschwamm in der Anwendungsgeschichte der letzten Jahrhunderte etablierte und doch auch in das Morgen reicht, zeigt der Apothekenkalender für das kommende Jahr 2017 und zwar für den Monat Oktober.
Der Zunderschwamm.
So ist und bleibt die Volksheilkunde der vergangenen Jahrhunderte für die Gesundheit in Aktion. Es ist ein besonderes Museum, das unmittelbar auch mit der Evolution der Menschheit verbunden ist und noch heute aus dem überlieferten Wissen Produkte aus der Natur für die Prophylaxe und Therapie anbietet.
Wir danken Frau Annette Schiffner für die freundliche Unterstützung.
Wilfried Rühle